Hussain (Friede sei mit ihm) opferte sich um die Menschheit zu retten
Laut IQNA ist Christopher Clohessy ein katholischer Priester aus Südafrika und Professor für schiitische Islamstudien am Päpstlichen Institut für Arabische und Islamische Studien in Rom, Italien. Er ist Autor von Büchern wie Angels in Haste: Visions of Karbala (2021), Half of My Heart: The Story of Zainab Daughter of Ali (2018) und Fatimah Daughter of Muhammad (2017).
Bei der Zeremonie der ersten Nacht der Muharram-Trauer, die von der Northwestern University of America abgehalten wurde, sprach Klohisi das Thema „Reflexion des Karbala-Ereignisses in den Träumen von Lady Umm Salama und anderen“ an.
Zu Beginn seiner Rede sagte er: Ich spreche hier nicht als Priester sondern als jemand, der sich seit Jahren ernsthaft mit schiitischen Texten beschäftigt.
Umm Salamas Traum über das Martyrium von Imam Hussein (AS)
Er fuhr fort: Es war im Jahr 61 AH, als Imam Hussain (AS) den Märtyrertod erlitt. Umm Salama, die Frau des Propheten (Friede sei mit ihm), die zum Zeitpunkt des Märtyrertods des Imams über achtzig Jahre alt war, sah das Märtyrertod des Imams in dieser Nacht in einem Traum. Sie war eine einer großen Gruppe von Muslimen, die den Traum von Imam Hussain und Karbala sahen. Die Träume dieser Menschen erscheinen meistens nachts und manchmal tagsüber. Diese Träume handelten manchmal von einem oder mehreren Engeln und manchmal von der Stimme der Dschinn oder dem Schmutz und Blut von Karbala.
Er fügte hinzu: Alle diese Träume drehten sich um ein einziges Ereignis. Ich nenne diese Träume eine Prophezeiung über das Martyrium von Imam Hussain in Karbala. Diese Träume wurden vollständig in schiitischen Geschichts- und Überlieferungsbüchern dokumentiert und werden in Muharram-Trauerversammlungen dargeboten. Einige dieser Träume ereigneten sich sogar vor der Geburt von Imam Hussain. Gemäß einigen dieser Träume kamen Engel zum Propheten um Imam Hussain (a.s.) zu seinem Geburtstag zu gratulieren und ihn für sein zukünftiges Martyrium zu trösten.
Clohessy fuhr fort: Einige dieser Träume ereigneten sich nach dem Vorfall von Karbala und handelten von einigen Personen, die am Martyrium des Imams beteiligt waren und sich im Zustand einer Qual sahen. Einige wurden in derselben Nacht von Ashura gesehen. Wie in Umm Salamas Traum trösteten die Dschinn den Propheten für das Martyrium von Imam Hussain (AS).
Er fuhr fort: Umm Salama sah manchmal die Stimme des Propheten und manchmal die Dschinn in ihren Träumen, die den Propheten für das Martyrium dieses Imams trösteten. Ich denke, dass unter diesen Träumen und Visionen der wichtigste in Umm Salamas Haus passierte also lasst uns über die Hauptfigur dieser Träume sprechen. Es war 50 Jahre oder länger vor dem Vorfall von Karbala, dass der Prophet im Haus von Umm Salama saß, als Gabriel zum Propheten, kam um mit ihm zu sprechen. Der Prophet befahl Umm Salama niemanden in den Raum zu lassen. Niemand durfte das Gespräch zwischen dem Propheten und Gabriel unterbrechen. Aber jemand betritt den Raum. Er war ein kleines Kind namens Hussein das nicht von seinem Großvater getrennt sein wollte. Er schob Umm Salama beiseite die versuchte ihn daran zu hindern, den Raum zu betreten, aber er betrat den Raum und setzte sich auf die Füße des Propheten. Zu dieser Zeit fand ein Gespräch statt, das meiner Meinung nach das wichtigste Gespräch im gesamten Islam ist.
Er fuhr fort: Dieses Gespräch war zwischen Gabriel, dem Propheten und Imam Hussein. Gabriel sieht Imam Hussain an und fragte den Propheten: „Liebst du ihn?“ Der Prophet antwortete: „Natürlich liebe ich ihn. Ich liebe ihn mehr als mein Leben.“ Daraufhin sagte Gabriel: „Deine Leute werden ihn nach dir töten und ich werde dir jetzt das Land zeigen, wo er den Märtyrertod erleiden wird.“ Gabriel breitete seine Flügel aus und ging und brachte eine Handvoll roter Erde mit, die die Erde von Karbala war. Umm Salama schüttete diese Erde in einen Behälter. In den nächsten fünfzig Jahren betrachtete sie diesen Boden jeden Tag bis er sich eines Nachts in Blut verwandelte und Umm Salama verstand dass Hussain (AS) den Märtyrertod erlitten hatte. Es ist interessant, dass diese Überlieferungen nicht nur in Überlieferungswerken zu finden sind und von einigen berühmten sunnitischen Historikern darunter Ibn Asaker Suri geschrieben wurden.
Husseinis Vorbild ist der Aufstand gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit
Clohessy fügte hinzu: Die Erwähnung dieser Erzählungen in den Werken von Historikern hat den Weg für Kritiker versperrt, die sagen könnten, dass diese Erzählungen nur dazu da sind das Martyrium Imam Hussains (AS) in Karbala zu heiligen. Tatsache ist, dass diese Überlieferungen in dem großen Volumen historischer und Übrtlieferungs-Werke der Schiiten dokumentiert sind und ebenfalls in den Werken nicht-schiitischer Muhaddiths zu finden ist.
Er sagte weiter: Ich sage Ihnen, dass all diese Träume und Erzählungen zeigen, dass das Lebensmodell Housseins dem jesidischen Modell überlegen ist. Husseinis Modell ist der Widerstand gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Für mich sind diese Berichte ein Zeichen dafür, dass die Ahl al-Bayt mit Gott verbunden waren. Aus meiner Sicht als christlicher Theologe ist die Figur des Imam Hussein ein Vorbild für alle Generationen. Wenn wir die Schlacht von Karbala anders behandeln d. h. ihn mit anderen Kriegen wie der Schlacht von Waterloo und dem Britischen Krieg vergleichen, werden wir feststellen, dass der Krieg von Karbala tief in der Struktur des schiitischen Denkens und täglichen Lebens verwurzelt ist und die Lebensqualität und der Tod von Imam Hussain beeinflusst das Leben der Gesellschaft. Muslime und meiner Meinung nach auch über die islamische Gesellschaft hinaus gaben dem menschlichen Leben in den letzten 1400 Jahren Sinn und Motivation.
Dieser christliche Professor fuhr fort: Dieser Glaube wurde in allen Generationen wiederholt, dass Karbala für Schiiten kein historisches Ereignis ist, das sich einmal in einer Ecke des Irak ereignete und endete aber die Erinnerung an Karbala ist immer lebendig. Diese Überliefeungen beschwören für uns in der heutigen Zeit das Martyrium von Hussain herauf und bringen die Gläubigen dazu sich immer gegen Unterdrücker der Zeit zu stellen und Wahrheit und Gerechtigkeit zu suchen. Karbala ist ein Schlachtfeld für Wahrheit und Gerechtigkeit im Herzen eines jedes Gläubigen.
Karbala ist lebendiges Beispiel für die gesamte Menschheit
Er fügte hinzu: Karbala ruft uns nicht auf Leiden zu vermeiden, sondern lädt uns ein Leiden und Schmerz zu nutzen, um größeres Wohl zu erreichen. Karbala ist ein Wort das Gott in das Herz eines jedes Menschen schrieb. Das Wort mit dem Gott zur menschlichen Geschichte und zu den Menschen sprach. Es ist ein Wort, das die Fähigkeit zu Mut und Gerechtigkeit zeigt und uns auffordert, die gewünschte Situation zu überprüfen und uns vor Verzweiflung und Hilflosigkeit warnt.
Karbala zeigt wie die täglichen Entscheidungen jeder Person moralisch sein sollten. Für mich als gläubigen Christen ist Husseins Martyrium in Karbala ein moralisches Beispiel und Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit. In der islamischen Lebensweise stehen Ethik und Spiritualität immer im Mittelpunkt. Dies zeigt, dass aus islamischer Sicht Gott immer gegenwärtig ist und ein Leben ohne Gott bedeutungslos ist.
Der Vorfall von Karbala brachte im Laufe der Geschichte, die abweichenden Generationen auf den richtigen Weg zurück und rief auf das Schlachtfeld gegen Unterdrückung. Karbala ist Teil der Revolution und Bewegung, die alle Propheten gegen Unterdrückung starteten. Meiner Meinung nach hat Hussain alle religiösen Grenzen überschritten und Nationalität, Hautfarbe und Rasse hinter sich gelassen, um für das Wohl der gesamten Menschheit zu kämpfen.
Der Enkel des Propheten des Islam handelte nach den Prinzipien des Korans. Zum Beispiel was in Sure Nisa darüber erwähnt, wird wie wir für Gottes Willen kämpfen sollten. Er wurde zu einem Vorbild an Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft für die Gesellschaft. Der Klang von Karbala kann niemals zum Schweigen gebracht werden. Die Botschaft von Karbala strebt nach Gerechtigkeit und Freiheit von Korruption und Unterdrückung. Diese Nachricht wird im kollektiven Gedächtnis festgehalten. All diese Träume zeigen, dass die Stimme der Gerechtigkeit zum Schweigen gebracht werden kann und wir sollten uns dieses Beispiel jeden Tag in unserem Leben ansehen und uns davon helfen lassen. Wir sollten immer versuchen nicht in Yazids Lager zu sein nicht nur während Muharram sondern unser ganzes Leben lang. Karbala ist der Ort, an dem das schiitische Herz schlägt und das schiitische Herz mit dem Martyrium von Hussein bricht und die Botschaft dieser Träume einer Generation zur nächsten weitergegeben wird.
Am Ende sagte er: „Ich freue mich sehr, dass ich als Christ mit meinen Werken meinen Standpunkt zu Karbala, Imam Hussain und den Ältesten der Schiiten zum Ausdruck bringen konnte.
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