IQNA

UN verurteilt Angriffe auf eine indische muslimische Journalistin

6:23 - February 25, 2022
Nachrichten-ID: 3005597
TEHERAN (IQNA) – Rechtsexperten der UN haben zu einem Ende der „frauenfeindlichen und sektiererischen“ online-Attacken gegen eine indische muslimische Journalistin aufgerufen und baten die Behörden, über die Schikanen Nachforschungen anzustellen.

Rana Ayyub (37 Jahre alt), eine heftige Kritikerin des Premierministers Narenda Modi und der hinduistisch- nationalistischen Ideologie seiner Bharatiya Janata Partei (BJP), war das Ziel einer unerbittlichen online Missbrauchskampagne, die auch Todes- und Missbrauchsdrohungen einschloss.

Sie sei ein „Opfer intensivierter online- Attacken und  -Bedrohungen durch weit rechtsgerichtete indische Gruppen“, berichteten unabhängige Berichterstatter, die nicht vor den Vereinten Nationen sprechen, aber einen Auftrag zur Berichterstattung haben, hieß es in einem Bericht am Montag, dem 21. Februar.

Sie behaupteten, dass diese Angriffe die Antwort auf Ayyubs Berichte über Anliegen in Bezug auf die muslimische Minderheit in Indien, ihre Kritik an dem Umgang der Regierung mit der Covid-19-Pandemie und ihr Kommentar über das kürzlich erlassene Hijab-Verbot an Schulen und Colleges im südlichen Staat Karnataka gewesen seien.

Die Berichterstatter sagten, dass die indische Regierung es versäumt habe, diese Angriffe zu untersuchen und zu verurteilen und fügten hinzu, dass Ayyub „von den indischen Behörden aufgrund ihrer Berichterstattung legalen Schikanen unterworfen wurde“, wobei ihr Bankkonto und anderes Vermögen eingefroren wurde.

Ayyub fing als eine Investigativjournalistin an und schrieb ein Buch, in welchem sie den Premierminister Narenda Modi beschuldigte, im Jahr 2002 an tödlichen sektiererischen Verbrechen in Gujarat, als er dort Staatspremier war, beteiligt gewesen zu sein. Investigatoren fanden heraus, dass Modi einbezogen gewesen war.

Seitdem arbeitet Ayyub als Kommentatorin für die Washington Post sowie andere Medien.

In dieser Woche hatte die Washington Post auf einer ganzen Seiten einen Artikel darüber veröffentlicht, dass Ayyub fast täglich bedroht wird, und dass die Freie Press in Indien „unter Beschuss“ sei.

Die indischen Abgeordneten der UN in Genf tweeteten als Antwort auf die Behauptungen der Berichterstatter, dass Vorwürfe sogenannter rechtlicher Schikanen grundlos und unberechtigt seien und dass das Fortsetzen einer irreführenden Geschichte nur das Ansehen der UN trübte.

Auch andere Journalisten hatten sich über zunehmende Schikanen unter Modi beklagt, dessen Regierung angeklagt wurde, weil sie versuche, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Die Vereinigung für Medienrecht „Reporter ohne Grenzen“ plaziert Indien auf Platz 142 in seinem Weltpressefreiheitsindex, wobei sie sagt, dass unter Modi der Druck auf die Medien erhöht worden war, um die Medien auf die Seite der hinduistisch- nationalistischen Regierung zu bringen.

Nach der RSF zielen die koordinierten Hasskampagnen in sozialen Netzwerken auf Journalisten, welche es sich wagen, über Themen zu sprechen oder zu schreiben, welche Anhänger der Hindutva (eine extreme hinduistische Ideologie) verärgert. Die Anhänger verängstigen die Journalisten unter anderem mit Anrufen, dass sie damit rechenn müssten, ermordet zu werden.

Die Kampagnien sind vor allem dann gewalttätig, wenn es sich um Frauen handelt. (Quelle: Straits Times)

 

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