IQNA

Indisches Obergericht über Hidschab in Klassenräumen gespalten

23:21 - October 16, 2022
Nachrichten-ID: 3007035
TEHERAN (IQNA) – Ein Ausschuss des Obersten Gerichts Indens ist über der Entscheidung, den Hidschab in Klassenräumen zu erlauben, geteilter Meinung und wendete sich an das Hauptgericht, das einen größeren Vorstand für die Anhörung dieses Falles zusammenstellen will.

Der Streit entstand im Februar durch einen Bann durch den südindischen Staat Karnataka, der es Schülern verboten hatte, in den Klassenräumen Hidschab zu tragen, wodurch Proteste von muslimischen Studenten und deren Eltern ausgelöst wurden als auch Gegenproteste von hinduistischen Schülern.

Der Richter Hemant Gupta, einer der Richter des aus zwei Ausschüssen bestehenden Gerichts, sagte, als er am Donnerstag die Entscheidung bekannt gegeben hatte, dass es eine Meinungsverschiedenheit gäbe, aber die Richter sagten nicht, wann der größere Ausschuss zusammengestellt werden würde oder wann das nächste Verhör stattfinden würde.

„Es ist auf jeden Fall eine Wahlangelegenheit,“ sagte ein anderer Richter, Richter Sudhanshu Dhulia, als er den Befehl des Hohen Gerichts von Karnataka beiseite legte.

Muslime stellen in Indien mit 14 % von den 1,4 Billionen Einwohnern des südasiatischen Staates, dessen Mehrheit aus Hindus besteht, eine relativ große Minderheit dar.

Einige muslimische Schüler hatten beim Obersten Gericht gegen eine Entscheidung eines Staatsgerichts, das den Bann vom März unterstützt, geklagt.

Anas Tanwir, ein Anwalt, der die muslimischen Mädchen vertritt, sagte Al-Jazeera: „Es ist ein geteiltes Urteil. Der Fall ist noch nicht zuende. Die Angelegenheit ist zum Obergericht weitergeleitet worden, das einen größeren Ausschuss zusammenstellen wird. Das ist der Fortschritt zum Hohen Gericht von Karnataka.“

Das Problem mit dem Bann des Hidschabs fing an, als muslimische Studentinnen, die einen Hidschab trugen, im Januar dieses Jahres vom betreten ihres Klassenraums in einem staatlichen College in Udupi, einem Distrikt von Karnataka, gehindert worden waren. Daraufhin hatten mehrere Bildungseinrichtungen über den Staat verteilt muslimischen Mädchen das Tragen eines Kopftuchs verboten.

Die Schüler hatten sich am 15. März an das Hohe Gericht von Karnataka gewandt, dass den Bann aufrecht erhielt und bestimmte, dass das Tragen eines Kopftuchs bei Musliminnen keinen Teil einer wesentlichen religiösen Ausübung des islamischen Glaubens darstelle.

Daraufhin wendeten sich die Schülerinen an das Höchste Gericht, um gegen das Urteil des niedrigeren Gerichts zu klagen.

Kritiker des Hidschabbanns sagen, dass dies ein anderer Weg sei, um eine Gemeinschaft auszugrenzen und dass die Bharatiya Janata Partei (BJP) Narendra Modis, welche in Karnataka regiert, von der Polarisation profitieren könne.

Quelle: Al Jazeera

 

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