IQNA

Mufti der Republik Tadschikistan im Interview mit IQNA:

Palästina braucht die Einheit der islamischen Welt um sich vor Unterdrückung und Besatzung zu retten

22:37 - January 31, 2024
Nachrichten-ID: 3009858
Saeed Makram Abdul Qadirzadeh, Mufti der Republik Tadschikistan und Leiter des Zentrums des Gelehrten-Rates der Republik Tadschikistan betonte gleichzeitig, dass die Verbrechen des zionistischen Regimes für jeden Menschen mit Gewissen und menschlicher Natur inakzeptabel sind: Palästina muss heute mehr als je zuvor vor Besatzung und Grausamkeit gerettet werden und benötigt wie noch nie die Einheit der islamischen Welt.

Nach Ansicht vieler sind die Verbrechen des zionistischen Regimes der erste Völkermord der Welt, der im Zeitalter der sozialen Netzwerke und vor den Augen der gesamten Welt stattfand und es ist überraschend, dass trotz dieses nackten Verbrechens und der Tötung von Frauen und Kinder, die westlichen Regierungen, die immer behaupteten die Menschenrechte zu unterstützen und damit sogar militärischen Angriff auf einige Länder rechtfertigten, zu dieser offensichtlichen Verletzung grundlegender Menschenrechte schwiegen und was noch überraschender ist, trotz der Entscheidung des Beschlusses der Generalversammlung der UN und der Annahme der Resolution der Allianz für den Frieden mit überwältigender Mehrheit wurden keine praktischen und konkreten Maßnahmen dagegen ergriffen. Diese Verbrechen haben nicht für sie einfach nicht stattgefunden. Das zionistische Regime ging noch weiter und lehnte gar die Legitimität der Generalversammlung der UN ab.

In diesem Zusammenhang führte die Nachrichtenagentur IQNA ein Interview mit Saeed Makaram Abdul Qaderzadeh, dem Mufti der Republik Tadschikistan und Leiter des Zentrums des Gelehrtenrates der Republik Tadschikistan. Ihm zufolge besteht der Weg mit dieser Unterdrückung gegen Palästina und Muslime in anderen Ländern der Welt umzugehen in der Einheit der Muslime trotz der Unterschiede in den religiösen Ansichten. Seiner Meinung nach wird die islamische Einheit zu einer Macht führen, die moralisch nicht ungezügelt ist und in deren Licht auch Nicht-Muslime eine bessere Welt erleben können. Der Inhalt des Interviews im Folgenden:

 

Wie sollte die Welt Ihrer Meinung nach aus Sicht der menschlichen Ethik und des Gewissens auf die aktuelle Situation im Gazastreifen reagieren?

Im Namen Gottes, des Barmherzigen und Allerbarmers. Zunächst sollte gesagt werden, dass alle Menschen auf der Welt, egal aus welcher Nation, Gruppe oder Religion und insbesondere die gesamte islamische Nation trotz der Unterschiede in Sprache, Religion, Glauben und Praxis Unterdrückung leugnen. Jeder Mensch, der über Intelligenz, Gewissen und Verständnis verfügt akzeptiert Unterdrückung und Besatzung nicht und lehnt sie ab, weil sie gegen die menschliche Natur verstoßen. Deshalb ist jeder, der die gegenwärtige Unterdrückung im Gazastreifen heute rechtfertigt und für zulässig hält von seiner menschlichen Natur und seinem gesunden Verstand abgewichen.

 

IQNA – Warum hat die islamische Welt bisher keine wirksamen Maßnahmen ergriffen?

Was die aktuelle Situation der Palästinenser und in anderen Gebieten in denen Muslime unterdrückt werden anbelangt halte ich den hauptfaktor der  Schwäche der islamischen Gemeinschaft Differenzen und Spaltungen zwischen ihnen. Wie der iranische Präsident kürzlich auf der Teheraner Konferenz sagte, ist das völlig logisch. Wenn die islamische Gemeinschaft mit allen Unterschieden zwischen den Religionen einverstanden ist und sich gegenseitig unterstützt wird es in keinem Winkel der Welt Unterdrückung gegen Muslime geben, denn Muslime werden in dieser Situation viel Macht haben, aber heute gibt es leider politische Differenzen und einige Konflikte innerhalb der islamischen Gemeinschaft.

Deshalb nutzen böse und brutale Mächte diese Differenzen aus und unterdrücken die islamische Gemeinschaft insbesondere eine Gruppe von Muslimen und fügen ihnen großes Leid zu. In Wirklichkeit weiß ich jedoch nicht ob dieser Traum von mir eines Tages wahr wird, aber ich hoffe dass die islamische Nation zur Besinnung kommt und die Nationen sich gegenseitig unterstützen und helfen wodurch Einigkeit und Einheit entsteht und Solidarität geschaffen wird.

Dabei kann man sagen, dass die islamische Gemeinschaft möglicherweise nur in fünf Prozent ihrer Überzeugungen unterschiedliche Ansichten hat und die restlichen fünfundneunzig Prozent aller Ansichten und Meinungen gemeinsam sind. Koran, Qibla und Prophet sind für alle gleich. Auch wenn es nicht zu leugnen ist, dass Muslime in unbedeutenden Fragen unterschiedliche Ansichten vertreten, haben die Ungläubigen und Unwissenden diese als großen Unterschiede gezeigt und heute leiden wir alle unter den Folgen dieser im Prinzip kleinen Differenzen.

Wenn wir Zeuge der Beleidigung des Korans und des Propheten (Friede sei mit ihm) und der Veröffentlichung beleidigender Karikaturen zum heiligen Raum des Propheten des Islam (Friede sei mit ihm) werden. Wenn die Muslime vereint sind, wagt es niemand, die Heiligtümer der Muslime zu beleidigen und dieses Unglück ist auf Mangel an Konsens und Einheit der Muslime zurückzuführen. Wenn die Muslime vereint wären und eine einzige Macht hätten könnte niemand Muslime auf diese Weise beleidigen.

 

IQNA – Welche Rolle spielen muslimische Gelehrte und Geistliche bei der Überwindung dieser Probleme?

Gelehrte und Geistliche, die Diener des Islam sind sowie Politiker und Soziologen hingegen müssen an diesem Thema arbeiten damit die islamische Gemeinschaft trotz Meinungsverschiedenheiten den Weg der Einheit und Solidarität einschlägt, denn es gibt Unterschiede unter Menschen und das ist eine ganz normale Sache. Es gibt keine menschliche Gesellschaft ohne Unterschiede! Aber angesichts dieser Unterschiede müssen wir uns gegenseitig verteidigen und vereint sein. Diese Einheit wird zu muslimischer Macht führen, aber diese Macht muss einen moralischen Aspekt haben und nicht die Unterdrückung anderer bedeuten. In diesem Fall werden auch Nicht-Muslime ein besseres Leben haben und im Schatten von Gerechtigkeit und Fairness zusammenleben und Mitgefühl und Freundlichkeit werden die Welt beherrschen.

 

IQNA – Wie entwickelten sich die islamischen Gedanken angesichts der Spaltungen in der islamischen Welt in Tadschikistan und den Nachbarländern?

Es sollte klar gesagt werden, dass diese Union in der Vergangenheit während der Herrschaft der Sowjetunion und der kommunistischen Regierung verhinderte, dass die Ansichten und Lehren der islamischen Revolution die Muslime in diesen Republiken erreichten. Daher kann man sagen, dass die Rede von der Islamischen Revolution, Imam Khomeini und den auf der Einheit der Muslime basierenden Ideen trotz der Meinungsverschiedenheiten sehr selten war. Aber aus der Perspektive des islamischen Denkens kann man sagen, dass die Einladung von Imam Khomeini (RA) und anderen islamischen Persönlichkeiten zu Brüderlichkeit, Einigkeit und Einheit eine gute Handlung und eine Lehre ist, die auf dem Heiligen Koran basiert und im Heiligen Koran klar dargelegt Vers im Vers 92 der Sure Anbia klar gelegt wird: „Wahrlich ist eire gemeinschaft eine Einzige und und leistet eirem Herrn Gottesdienst!“ Daher kann man gemäß diesem gesegneten Vers sagen, dass Muslime eine einzige Nation sind und trotz aller Unterschiede in ihrem Glauben und Überzeugung vereint sein müssen.

Interview: Saeed Edalatjo

 

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